Um diese Seiten erstellen und all die Texte schreiben zu können war es erforderlich, mich zu erinnern. Um es aufschreiben zu können, war es notwendig, ein zweites mal das Tor der Trauer zu öffnen und hindurchzuschreiten durch das Tal der Tränen. Ich erlebte ein zweites mal Andreas Krankheit und ihren Tod.
Dieses zweite mal all das zu durchleben war schwerer und weitaus schmerzhafter als beim ersten mal - weil es WIEDER geschehen ist und auch, weil ich das Ende schon kannte und es von Anfang an keine Hoffnung gab. Aber nun ist nicht mehr alles nur in mir drin. Nun ist es auch draußen und ich kann es betrachten und vielleicht lerne ich eines Tages, für meine Trauer und meine Gedanken an Andrea einen Ort in mir zu finden, der ihrer würdig ist. Ich bin zuversichtlich, dass es gelingen wird.
So ganz fertig werden diese Seiten wohl nie werden. Ich werde mich an weitere Dinge erinnern, die ich dann noch nachtragen werde. Ich will auch noch weiter in mich selbst hineinschauen und Dinge aus mir heraus nach außen tragen.
Es ist jetzt nicht mehr nur Trauer in mir.
Es ist auch große Demut und Dankbarkeit in mir. Demut und Dankbarkeit dafür, dass wir uns kennen- und liebengelernt haben und für das, was uns immer miteinander verband. Für die gemeinsam verbrachte Zeit und das gemeinsame Lachen, für all die vielen Momente und ja, ja, auch für die Tränen, die wir gemeinsam geweint haben.
Andrea ist gegangen und ich bin noch da.
Und ich bleibe da.
Und ich vertraue auf Gott.